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System .004

 

 

 

 

 

 

 

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Warum zwei Bildschirme?

Weil ich unbedingt sowas Ähnliches bauen wollte. Sieht doch auch wirklich nach was aus...

(Bildquelle: Control Data Corporation)

Zudem wäre ein einziger kleiner Bildschirm mit 24 Zeilen zu 80 Textzeichen etwas wenig für ein Gerät, was nicht nur als Systemkonsole dienen, sondern auch alle Bedien- und Anzeige-funktionen des Mainframe-Systems übernehmen sollte.

Die Tradition wird übrigens fortgesetzt:

 

 

 
 I tell this tale, which is strictly true,
 just by way of convincing you
How very little since things were made
Things have altered in the computer trade.
 

Frei nach R. Kipling

System .004

Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung des Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderborn, war es möglich, den Aufbau dieses Gerätes  fotografisch zu dokumentieren -  weit mehr als 30 Jahre nach seiner Entwicklung.

Entwicklung: ca. 1978 bis 1983.

Projektiert als universelles Multi-Mikroprozessorsystem auf Grundlage des  Z80. Einzige* Nutzung als Systemkonsole und Serviceprozessor für EDV-Anlagen - obwohl man damit wesentlich mehr hätte anstellen können...

*: Man hat wohl auch ein oder zwei Exemplare als Steuerrechner für Testsyteme verwendet. Es ist sogar gelungen, einen BASIC-Compiler auf diese Maschine zu portieren. Einzelheiten nicht bekannt.

Mehrprozessorsystem auf Grundlage eines Multimaster-Universalbus. Maximal 16 anschließbare Funktionseinheiten,  1 MBytes gemeinsamer Adreßraum. Die entscheidende Funktionseinheit ist der Single Board Computer (SBC) mit 32 kBytes DRAM, der als echter Dual-Port-Speicher betrieben wird. Wenn ein SBC nicht reicht, nehmen wir zwei, wenn zwei nicht reichen, nehmen wir drei usw. Jeder SBC kann mehrere Programme zeitmultiplex ausführen. Prinzip der Partitionierung. Realzeitbetriebsystem RTX.004 ereignisgesteuert und objektorientiert.

Elektrisch-konstruktive Auslegung mit dem Ziel, Elektronik so kostengünstig wie möglich zu verpacken. Keine Steckkarten einheitlicher Größe, keine Einbaurahmen, keine Mehrebenenplatinen usw. Jede Funktionseinheit des Mehrprozessorsystems belegt eine einzige große Zweiebenen-Platine. Alle diese Leiterplatten sind in einem Block zusammengefaßt, der wie ein Buch aufgeklappt werden kann.  Alle anderen Leiterplatten sind so groß, wie jeweils nötig. Sie werden dort montiert, wo Platz ist. Es gibt nur Steckverbindungen mit Flachbandkabeln, keine Kabelbäume oder dergleichen.

Blockschaltbild:

Das Blockschaltbild als PDF

Blockschaltbild in Englisch als PDF

1 - Grundgerät, 2 - Beistellschrank, 3 - Druckertisch mit Nadeldrucker.

Ein erster Blick ins Innere:

1 - Stromversorgung, 2 - Leiterplattenblock, 3 - Interfaceadapter, 4 - Interfacestecker und Netzanschluß (380 V).

Das Grundgerät mit Stromversorgung und Leiterplattenblock:

:

Der Leiterplattenblock ist ausfahrbar. 1 -  Andruckstrebe, 2 - Andruckschrauben. Diese Teile  drücken die Leiterplatten zusammen.

Hinweis: Bezeichnung der Einzelteile aus dem Gedächtnis. Diese Namen müssen nicht mit dem Zeichnungssatz übereinstimmen. Dokumentation nicht verfügbar.

Der herausgefahrene Block. Zum Herausfahren den Arretierhebel (Pfeil) betätigen.

.

Nach dem Lösen der Andruckschrauben und dem Ausklinken der Andruckstrebe kann das Leiterplatten-Buch aufgeklappt werden:

1 - Standard Interface Adapter, 2 - Dual Video Adapter, 3 - SBC 2, 4 - SBC 1, 5 - Bus Control.

Eine der Leiterplatten (ein SBC):

:

Der Beistellschrank von hinten. Oben Interfaceadapter (SPIF) und Kabelbaustufen (SIF), unten Interfacestecker und Netzanschluß (380 V). Vorn sind die Floppy-Disk-Laufwerke eingebaut,dahinter der Floppy-Disk-Adapter. Zwei Laufwerke 8", FM-Aufzeichnung.

Blick auf die Verteilerplatine und das Wartungsfeld:

1 - Verteilerplatine, 2 - Wartungsfeldplatine mit LED-Anzeigen, 3 - Wartungsfeldplatine mit Tasten und Schaltern, 4 - Beistellschrank.

Ein weitere Blick auf die Wartungsfeldplatinen. Alle Bedien- und Anzeigeelemente, alle Steckverbinder auf gedruckten Schaltungen, alle Verbindungen über steckbare Kabel. Keine einzeln anzulötenden Schalter und Tasten, keine Kabelbäume usw. Siehe auch weiter unten das Wartungsfeld von vorn.

Der Beistellschrank von oben:

1 - Anschlüsse der Stromversorgungssteuerung (lokal und System); 2 - Floppy-Disk-Adapter; 3 - Floppy-Disk-Laufwerke. Die Stromversorgungssteuerung des Systems entspricht funktionell den Vorgaben der  S/370 Principles of Operation (IBM).

Ein Blick auf den Floppy-Disk-Adapter. Die Trimmpotentiometer (Pfeil) dienen zum Einstellen der PLL.

SBC-Platine mit angestecktem Diagnoseadapter zur Testauslösung und Fehleranzeige:

Ein Blick auf das Wartungsfeld:

Tasten und Schalter links, LEDs rechts auf jeweils einer Leiterplatte. Prinzip: Nach Bauhöhe und Art der Montage aufteilen...

Einzelheiten als PDF.

Ein Blick auf das Bedienfeld:

Einzelheiten als PDF.

Erläuterung auf Englisch: nicht erforderlich. Wer sich mit dem System /370 auskennt, weiß Bescheid ...

-- Fortsetzung --

 

 

 

 

Aktuelles:

14. 11. 2017

Seite aktualisiert.

Der Rückblick als PDF

Fortsetzung

Vorgänger und Nachfolger

Links zu tieferen  Einzelheiten

Es war seinerzeit möglich, die Genehmigung zur Publikation der Entwicklungsleistungen zu erreichen -- allerdings mit dem strikten Verbot, Fotos abzudrucken, ja sogar die Typenbezeichnung zu nennen (die offizielle nicht, die eigene schon gar nicht). Hier die Texte:

Multimikrorechnersysteme (1984 / 85). Eine eingehende Beschreibung der Einzelheiten und Entwurfsgrundsätze.

Diagnostik und Wartung an Multi-mikrorechnersystemen (1986). Das Wartungssystem des Systems .004.

Echtzeitbetriebssysteme für Multimikroprozessorsysteme (1985). Einführung in RTX.004.

Originaldokumentation nicht verfügbar mit Ausnahme des Fehlersuchhandbuchs:

System.004 Fehlersuchhandbuch (1982).

Was sich an internen Unterlagen noch angefunden hat:

System .004 Hardware Manual (1979). Die ursprüngliche Beschreibung des Systembus. Eine Art Privatstandard..

System .004 Standard Interface Adapter (SIFAD). Blockschaltbilder und Mikrobefehlsformate (1978...84).

Memory Combines Parity Checking with Program Tracing Support (1991).

Hardware Support for Testability, Debugging, and Better Performance (1989).

Vorgänger und Nachfolger:

System .002b:

System .005:

System .011:

 

Bildquellen: Firmenprospekte / privat. Besseres nicht verfügbar...